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Filmdisksussion beim IFFI

Am 31.05.24 fand das zweite Event des Projekts Safe Spaces Speak im Rahmen des IFFI (Internationales Filmfestival Innsbruck) statt. Unter dem Titel „Diversity oder Cultural Appropriation - Wie vielfältig ist unser Kinoprogramm?“ fand eine Diskussion mit den Filmschaffenden Çağla Bulut und Elena Fischli statt. 

Während Çağla mit ihrem Film „Zwischen Baklava und Apfelstrudel“ (2024) das Gefühl der Zerrissenheit und das Aufwachsen zwischen zwei Kulturen in Österreich eindrücklich beleuchtet, dokumentierten Elena Fischli und ihr Lebensgefährte Karl Saurer im Film „Kebap und Rosoli“ (1992) die Lebensrealitäten von tamilischen und kurdischen Geflüchteten in der Schweiz. 

Neben der Ähnlichkeit der beiden Filmtitel fanden sich in den Erfahrungen, die beide Frauen im Entstehungsprozess machten, Parallelen, die tief in die Filmindustrie blicken ließen. So entstanden beide Filme als unabhängige Produktionen, die nicht durch Filmförderungen finanziert wurden. Die Kategorisierung der beiden Filme als „Nischenfilme“ war für den Vertrieb schnell getroffen und es brauchte viel Überzeugungsarbeit, um vom gesellschaftlichen Mehrwert zu überzeugen.  Für beide Diskutantinnen war jedoch das Feedback der Kinobesucher*innen der Beweis, dass es die Mühe wert war. 

Das Publikum der Gesprächsrunde konnte sich durch Brainstorming-Sessions an dem Gespräch beteiligen. Auf die Frage was getan werden müsse, damit das Kinoprogramm diverser werden kann, wurde das Verlassen der eigenen Komfortzone gefordert, sowie eine vielfältigere Repräsentation in Filmen. Gemixt mit einer guten Prise Mut, die Filmschaffende in der Realisierung ihrer Projekte benötigen, könnte dieses Ziel erreicht werden. 

Fotos: Dino Bosnini